Der Mittelpunkt unseres Handelns

Die einmalige Geschichte und das besondere Terroir machen den Blutberg so besonders
Bis zu 70 Jahre alte Reben und konsequente Handarbeit lassen herausragende Weine heranwachsen.

Der Heilige Blutberg ist das Herzstück unseres Weingutes und unsere Monopollage im Alleinbesitz.

Das gesamte Areal umfasst weniger als 3 ha und ist mit einem dunklen Vulkangestein namens Melaphyr durchzogen. Dieses ist besonders für karge und mineralische Rieslinge optimal und lässt die Reben an einem sowieso schon regenarmen und kühlen Standort noch tiefer nach Wasser suchend wurzeln.

Und genau das findet sich in unseren Weinen wieder. Eine expressive Frucht mit etwas Würzeund Kräuternoten, lassen die Weine tief, komplex und spannend werden. Gepaart mit einer lebhaften Säure, kommen so Langstreckenläufer heraus, die sehr gutes Lagerpotenzial besitzen und gleichzeitig einen animierenden Trinkfluss bieten.

Der Mythos von grausamen Hunnen...

Plündernde Hunnen sollen der Sage nach im Jahr 454 mehrere Mönche christlichen Glaubens auf dem Heiligen Blutberg hingerichtet haben. Daraufhin ließ der Heilige Bonifatius 746 als Andenken an dieses Ereignis eine Kapelle errichten und die ersten Reben pflanzen, so steht es in der Alzeyer Stadtchronik nach Wimmer geschrieben. Tragisch ernste Story zu unkomplizierten Weinen und Lebensfreude pur.

Wir kennen nicht die genaue Vergangenheit, und vieles bleibt ein Konstrukt der Fantasie. Tatsächlich wurden hier mehrere Gräber voll Gebeinen in früherer Zeit gefunden und die einheimischen trauten sich lange Zeit nicht die heilige Erde zu bewirtschaften. 

Es ist und bleibt ein sagenhafter Ort, ein Mythos ein Geheimnis, versteckt im Alzeyer Hinterland.

Wir wissen jedoch sicher, was in jüngster Vergangenheit, was aktuell und was in nächster Zukunft für unseren Blutberg auf dem Plan steht:

Kompromisslose Weinqualität mit dem ständigen Bestreben Natur und Kultur, Alltägliches und Besonderes, Fokus und Lebensfreude, sowie Bodenständigkeit und Genuss zu vereinen und somit einen Spannungsbogen für unsere Weine aufzuziehen.

Emele als Richter und Bauherr

Im Jahre 1826 fasste der Friedensrichter Joseph A. Emele (später Tribunalrichter in Mainz) den Entschluss diesen sagenhaften Ort zu rekultivieren. Hierzu war eine enorme Investition von 50.000 Gulden nötig. Zum Vergleich: Ein Lehrer zur damaligen Zeit verdiente etwa 250 Gulden im Jahr, das sind umgerechnet etwa 200 Jahre seiner Arbeit. Emele errichtete Bruchsteinmauern und Terrassen für die Weinberge, ließ die Erde wieder aufschütten und baute in der Mitte ein Betriebsgebäude samt Felsenkeller. Die Geburtsstunde unseres heutigen Weingutes.

Hieraus leiten wir auch unseren Leitsatz der Natur- und Kulturverbundenheit ab, da beides im Einklang stehen muss, um wirklich Großes und Nachhaltiges zu erschaffen.

Schnell erlangten die Weine großes Ansehen und wurden zu den besten rheinhessischen Gewächsen gezählt. Daran wollen wir nun anknüpfen.

Quelle: Archiv der teutschen Landwirtschaft und Landwirtschaftlichen Technologie; Leipzig; 1839, zweiter Band Juli-Dez. 1839 S. 324ff.
Bild-Quelle: Museum Stadt Alzey